Unterstützte Kommunikation als fachlicher Standard

In der Begleitung von Menschen, insbesondere im Kontext einer geistigen Behinderung, ist der Einsatz von Unterstützter Kommunikation als Methode selbstverständlich.

Wenn Sie mehr über die Bedeutung von Kommunikation im Kontext unseres Themas erfahren möchten, finden Sie hier eine ausführliche Erläuterung als Download.

Unterschiedliche Kommunikations- und Ausdrucksformen berücksichtigen

­­Menschen mit zugeschriebener geistiger Behinderung erhalten frühzeitige Gesprächsangebote über ihre Wünsche und Vorstellungen. Sie erleben lebenslange Prozesse der Ermutigung und Befähigung, um eigene Wünsche ausdrücken und einfordern zu können.

Mitarbeitende der Eingliederungshilfe berücksichtigen Leitlinien Unterstützter Kommunikation. Sie kennen Leichte Sprache und Unterstützte Kommunikation und wenden diese in der Kommunikation über das Thema Sterben, Tod und Trauer und in der Begleitung am Lebensende an. Darüber hinaus schaffen sie Begleitungsangebote für Todesfälle außerhalb der Wohngruppen.

Mitarbeitende in palliativen und hospizlichen Settings tauschen sich im Team, mit Fachkräften aus der Eingliederungshilfe sowie mit An- und Zugehörigen über basale, nonverbale und individuelle Kommunikationsformen aus (z. B. unterschiedliche Niveaus lautsprachlicher Äußerungen, körpersprachliche Kommunikation, Formen Unterstützter Kommunikation).

Des Weiteren kooperieren sie mit Fachkräften aus dem Bereich UK, z.B. Beratungsstellen und binden die von den Klient*innen genutzten Medien aus dem Bereich Unterstützte Kommunikation in die palliative und hospizliche Praxis ein.

Was wir im Forschungsprojekt dazu herausgefunden haben

Bewohner*innen haben Erfahrungen mit schwerer Erkrankung und Tod, sie formulieren meist konkrete Vorstellungen über das eigene Lebensende (I-U, F). Mitarbeitende sind für sie bedeutsame Gesprächspartner*innen und Unterstützer*innen bei der Erstellung von Patientenverfügungen (I-U).

Mitarbeitende der Eingliederungshilfe verstehen sich in der Kommunikation der Bewohner*innen mit Fachkräften vor allem aus dem medizinisch-pflegerischen Bereich als Über- und Vermittler*innen von Gesprächsinhalten (I-D).

Palliative und hospizliche Mitarbeitende sehen in der Kommunikation mit Menschen mit Behinderung eine Herausforderung (I-P und FB-P).

An- und Zugehörige berichten, dass die fehlende Kommunikationskompetenz in den Krankenhäusern oft eine Begleitung seitens der Eltern notwendig macht (I-A).

Diese Erkenntnisse stammen aus Interviews, welche das Forschungsteam mit Bewohner*innen aus Wohnangeboten der Eingliederungshilfe geführt hat sowie den Diskussionsergebnissen einer Fokusgruppe. Die Fokusgruppe bestand aus 6 Personen verschiedener Wohneinrichtungen der Eingliederungshilfe.

 

 

Diese Erkenntnisse stammen aus Interviews, welche das Forschungsteam mit Bewohner*innen aus Wohnangeboten der Eingliederungshilfe geführt hat.

Diese Erkenntnisse stammen aus Interviews, welche das Forschungsteam mit Mitarbeitenden der Eingliederungshilfe geführt hat.

Diese Erkenntnisse stammen aus Interviews, welche das Forschungsteam mit Mitarbeitenden aus der Palliativversorgung und Hospiz geführt hat sowie aus einer flächendeckenden Fragbogen-Erhebung (Nb = 291) in Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen.

 

Diese Erkenntnisse stammen aus Interviews, welche das Forschungsteam mit Angehörigen von Menschen mit zugeschriebener geistiger und schwerer Behinderung geführt hat.

Diese Erkenntnisse stammen aus Interviews, welche das Forschungsteam mit Mitarbeitenden aus der Palliativversorgung und Hospiz geführt hat.

Diese Erkenntnisse stammen aus einer Fragbogen-Erhebung (Nb = 291), welche das Forschungsteam in Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen durchgeführt hat.

Materialien und Hinweise finden Sie hier.

Kommunikation über behinderungsspezifische Anforderungen an die Begleitung initiieren

Mitarbeitende in palliativen und hospizlichen Settings und in der Eingliederungshilfe nutzen regelmäßige Fallbesprechungen/kollegiale Fallberatungen, Supervision. Außerdem verfügen sie über ausreichend Zeit für informellen Austausch.

Die Expertise von An- und Zugehörigen sowie das Wissen von Mitbewohner*innen sollte in Begleitungsprozesse bei schwerer Erkrankung und am Lebensende einfließen, da diese mitunter unverzichtbares Wissen über eine schwer kranke Person einbringen können. Als vertraute Bezugspersonen können An- und Zugehörige, aber auch Ehrenamtliche dem sterbenden Menschen zudem emotionalen Halt und Nähe geben.

Was wir im Forschungsprojekt dazu herausgefunden haben

Der Austausch im Team palliativer und hospizlicher Fachkräfte ist wichtig für eine adäquate Versorgung und Begleitung von Menschen mit und ohne Behinderung am Lebensende (I-P).

Mitarbeitende in der Eingliederungshilfe betonen die Bedeutung des Rückhalts im Team und geregelter Kommunikationsorte für den fachlichen und informellen Austausch (I-D).

An- und Zugehörige beschreiben eine lebenslange enge Begleitung von Menschen mit Behinderung und verfügen daher über differenziertes Wissen – auch zu kommunikativen, medizinischen und pflegerischen Bedarfen (I-A).

Bewohner*innen berichten, dass auch Mitbewohner*innen eine wichtige unterstützende Funktion haben, da sie sich untereinander gut kennen (I-U; F).

Nahezu alle Fachkräfte hospizlicher und palliativer Einrichtungen berichten, dass An- und Zugehörige an Abschiedsprozessen beteiligt sind (FB-P). Auch Ehrenamtliche sind wichtige Begleiter*innen am Lebensende (I-P und FB-P).

Materialien und Hinweise finden Sie hier.

Sich über Rollen und Zuständigkeiten der Akteur*innen verständigen

An- und Zugehörige werden als wichtige Akteur*innen in der Versorgung ernst genommen. Absprachen zu Erwartungen, Aufgaben und Rollen zwischen Einrichtungen der Eingliederungshilfe und An- und Zugehörigen tragen zum Aufbau von Vertrauen und Handlungssicherheit bei und helfen, unangemessene Versorgungsformen zu vermeiden.

Müssen Entscheidungen durch rechtliche Betreuer*innen getroffen werden, die die betreute Person nicht gut kennen, sind entscheidungsunterstützende Aktivitäten durch Mitarbeitende der Eingliederungshilfe bzw. beispielsweise im Rahmen von Fallbesprechungen sinnvoll. Eine offene Verständigung über wechselseitige Erwartungen hilft, Konflikte zu vermeiden.

Was wir im Forschungsprojekt dazu herausgefunden haben

An- und Zugehörige haben großes Wissen über die Lebensgeschichte eines Menschen mit Behinderung sowie bezüglich seiner medizinischen und pflegerischen Belange. Auch zur Gestaltung von Kommunikationsprozessen können An- und Zugehörige wichtige Hinweise geben (I-A).

Mitarbeitende der Eingliederungshilfe berichten von unterschiedlichen Erfahrungen mit rechtlichen Betreuer*innen und von Konflikten durch unklare Rollen und Erwartungen (I-D).

Materialien und Hinweise

Zusammenstellung von externem Material

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