Kooperation als Voraussetzung für Teilhabe

Gemeinsame Zusammenarbeit und Vernetzung mit anderen bildet die Grundlage Angebote zu erweitern, an denen Betroffene teilhaben können.

Wenn Sie mehr über die Bedeutung von Kooperation und Vernetzung im Kontext unseres Themas erfahren möchten, finden Sie hier eine ausführliche Erläuterung als Download.

Bildungs- und Gesprächsangebote kooperativ umsetzen

Menschen mit Behinderungen erleben sich eingebunden in vielfältige soziale Beziehungen und können diese auch in der letzten Lebensphase als Ressource nutzen.

Einrichtungen und Dienste der Eingliederungshilfe initiieren und gestalten Kooperationen mit lokalen Anbietern von Bildungs- und Beratungsangeboten für Menschen mit Behinderungen und Angehörige. Es werden auch gemeinsame Schulungen für Menschen mit Behinderungen, Mitarbeitende der beiden Handlungsfelder und Angehörige entwickelt. Gemeinsame Fallsupervisionen und ethische Fallbesprechungen schaffen eine Grundlage für kooperativ getroffene Entscheidungen.

Mitarbeitende in der Eingliederungshilfe bieten Bildungs- und Gesprächsangebote und kooperieren mit anderen Anbieter*innen (z.B. Bildungsträger*innen, Beratungsstellen) auf lokaler Ebene. Einrichtungen bieten Gesprächsangebote und Reflexionsangebote für Mitarbeitende (z.B. Supervision) und unterstützen die Teamentwicklung.

Einrichtung und Dienste der palliativen Versorgung und hospizlichen Begleitung bieten ihre Unterstützung selbstverständlich auch Menschen mit Behinderungen und ihren Familien und Zugehörigen an. Palliativnetze denken Einrichtungen und Dienste der Eingliederungshilfe mit und beziehen sie in Netzwerke ein.

Alle Akteur*innen verfolgen das gemeinsame Gesamtziel einer gleichberechtigten Versorgung auf einem qualitativ hohen Niveau. Sie initiieren eine wechselseitige Vernetzung und pflegen diese im Sinne einer stetigen Kooperation, indem sie Multiprofessionalität als Ressource wahrnehmen, gemeinsame Arbeitsgremien initiieren und vernetzte Versorgungsstrukturen aufbauen und verstetigen.

Was wir im Forschungsprojekt dazu herausgefunden haben

Für Menschen am Lebensende sind soziale Kontakte sehr bedeutsam (I-U). (Auch verstorbene) Familienangehörige und sonstige Bezugspersonen werden als subjektiv bedeutsame Personen erlebt (I-U).

Vielfältige Gesprächs- und Reflexionsangebote werden von Mitarbeitenden als unterstützend wahrgenommen (I-D).

Im Rahmen von Fallbesprechungen wird ein interdisziplinärer Austausch über individuelle Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen ermöglicht (FB-P).

Zur Kooperation mit externen Expert*innen gibt es unterschiedliche Erfahrungen (I-D). Ein Ausbau der Kooperation und Vernetzung wird von Mitarbeitenden und Leitungskräften der Eingliederungshilfe empfohlen (I-D; LB-D).

Regionale Arbeitskreise werden bisher wenig zur wechselseitigen, handlungsfeldübergreifenden Vernetzung genutzt (FB-P).

Kooperationen mit der Eingliederungshilfe gelten aber als sinnvoll und relevant und bestehen meist längerfristig (I-P und FB-P).

Materialien und Hinweise finden Sie hier.

Diese Erkenntnisse stammen aus Interviews, welche das Forschungsteam mit Bewohner*innen aus Wohnangeboten der Eingliederungshilfe geführt hat.

Diese Erkenntnisse stammen aus einer Literaturanalyse sowie einer Analyse vorhandener Daten zu Sterbefällen in Wohneinrichtungen.

Diese Erkenntnisse stammen aus Interviews, welche das Forschungsteam mit Mitarbeitenden der Eingliederungshilfe geführt hat.

Diese Erkenntnisse stammen aus Interviews, welche das Forschungsteam mit Mitarbeitenden und Bewohner*innen aus Wohnangeboten der Eingliederungshilfe geführt hat.

Diese Erkenntnisse stammen aus Interviews, welche das Forschungsteam mit Mitarbeitenden der Eingliederungshilfe geführt hat sowie einer Literaturanalyse.

Diese Erkenntnisse stammen aus Interviews, welche das Forschungsteam mit Mitarbeitenden der Eingliederungshilfe geführt hat sowie aus einer Fragebogen-Erhebung von Leitungskräften aus Einrichtungen der Eingliederungshilfe in Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen.

Diese Erkenntnisse stammen aus Interviews, welche das Forschungsteam mit Mitarbeitenden aus der Palliativversorgung und Hospiz geführt hat sowie aus einer flächendeckenden Fragbogen-Erhebung (Nb = 291) in Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen.

Diese Erkenntnisse stammen aus einer Fragebogen-Erhebung von Leitungskräften aus Einrichtungen der Eingliederungshilfe in Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen.

Diese Erkenntnisse stammen aus einer Literaturanalyse.

Diese Erkenntnisse stammen aus Interviews, welche das Forschungsteam mit Mitarbeitenden aus der Palliativversorgung und Hospiz geführt hat.

Diese Erkenntnisse stammen aus einer Fragbogen-Erhebung (Nb = 291), welche das Forschungsteam in Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen durchgeführt hat.

Diese Erkenntnisse stammen aus Interviews, welche das Forschungsteam mit Mitarbeitenden der Eingliederungshilfe geführt hat, einer Fragebogen-Erhebung von Leitungskräften aus Einrichtungen der Eingliederungshilfe in Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen sowie aus einer Analyse vorhandener Daten zu Sterbefällen in Wohneinrichtungen.

Diese Erkenntnisse stammen aus den Diskussionsergebnissen einer Fokusgruppe, welche aus sechs Personen verschiedener Wohneinrichtungen der Eingliederungshilfe bestand.

Kooperative Teilhabeplanung realisieren

Soziale Beziehungen und Unterstützerkreise müssen als Ressourcen für das Lebensende in die Teilhabeplanung aufgenommen werden.

Mitarbeitende in der Eingliederungshilfe entwickeln Kompetenzen für die Gestaltung kooperativer Teilhabeplanungskonzepte. Sie kennen die Verfahren der Teilhabeplanung und können Teilhabeziele in Bezug auf die Begleitung bis zum Lebensende mit Nutzer*innen entwickeln und formulieren. Angehörige werden in angemessener Form in die Teilhabeplanung einbezogen, ohne die Planungshoheit der Menschen mit Behinderungen zu begrenzen.

Mitarbeitende in der Palliativversorgung geben Anregungen für die Berücksichtigung von palliativen und hospizlichen Anliegen in der Teilhabeplanung.

Stationäre und ambulate hospizliche Dienste ermöglichen die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am öffentlichen Raum, an kulturellen und gesellschaftlichen Angeboten. Sie erfassen die Wünsche von Menschen mit Behinderungen zur Freizeitgestaltung, informieren über gesellschaftliche Teilhabemöglichkeiten auch am Lebensende und erweitern diese bedürfnisorientiert und stellen die Fortführung subjektiv bedeutsamer und vertrauter Aktivitäten der Teilhabe an Angeboten des öffentlichen Lebens sicher.

Was wir im Forschungsprojekt dazu herausgefunden haben

Vielfältige soziale Beziehungen werden für das Lebensende als subjektiv bedeutsam benannt (I-D; I-U).

Menschen mit Behinderungen haben sehr konkrete und individuelle Vorstellungen zur Begleitung durch Angehörige (F).

Gleichberechtigte Zugänge zur gesundheitlichen Versorgung müssen sichergestellt werden (LA; KSB-D).

Kooperationsmöglichkeiten zwischen verschiedenen Leitungsanbieter*innen sind im ländlichen Raum weniger stark ausgeprägt (LB-D).

Für die befragten palliativen und hospizlichen Fachkräfte trägt eine Erschließung öffentlicher Räume zu einer adäquaten Begleitung von Menschen am Lebensende bei (I-P).

Materialien und Hinweise finden Sie hier.

Netzwerkarbeit weiterentwickeln

Einrichtungen und Dienste der Eingliederungshilfe stellen die angemessene und individuell gewünschte Teilhabe von An- und Zugehörigen in Begleitungs- und Abschiedsprozessen sicher. Sie entwickeln Netzwerkkompetenz für die Ausgestaltung von Kooperationsbeziehungen im Sozialraum. Sie entwickeln sinnvolle Hilfemix-Lösungen an der Schnittstelle Eingliederungshilfe-Pflege/ Gesundheit.

Einrichtungen und Dienste palliativer Versorgung und hospizlicher Begleitung bieten ihre Unterstützung selbstverständlich auch Menschen mit Behinderungen und ihren Familien und Zugehörigen an. Palliativnetze denken Einrichtungen und Dienste der Eingliederungshilfe mit und beziehen sie in Netzwerke ein.

Alle Akteur*innen der Palliativversorgung und hospizlichen Begleitung für Menschen mit Behinderungen verfolgen als gemeinsames Gesamtziel die gleichberechtigte Versorgung aller Menschen in der jeweiligen Region. Sie nutzen Ansätze der Netzwerk- und Bedarfsanalyse und entwickeln Kompetenzen und Konzepte des Netzwerkmanagements.

Was wir im Forschungsprojekt dazu herausgefunden haben

Menschen mit Behinderungen sind in der palliativen Versorgung und hospizlichen Begleitung unterrepräsentiert (LA). Sie haben ein Grundrecht auf gleichberechtigte gesundheitliche Versorgung auf qualitativ hohem Niveau (LA; KSB-D). Es fehlt an Hilfe-Mix-Lösungen an der Schnittstelle Eingliederungshilfe-Pflege/ Gesundheit (I-D; LA).

Konzepte der sozialräumlichen Einbindung und der Vernetzung sind in der Eingliederungshilfe deutlich ausbaufähig (LA).

Zur Kooperation mit externen Expert*innen gibt es unterschiedliche Erfahrungen (I-D). Ein Ausbau der Kooperation und Vernetzung wird von Mitarbeitenden und Leitungskräften der Eingliederungshilfe empfohlen (I-D; LB-D; KSB-D).

Materialien und Hinweise

Fallbeispiel Luise

Hier finden Sie eine Audioaufnahme, welche die hospizliche Begleitung einer Bewohnerin einer Wohneinrichtung (Luise, 64 Jahre) darstellt. Das Fallbeispiel basiert auf einem qualitativen Interview, das mit einer Koordinatorin eines ambulanten Hospizdienstes im Rahmen des PiCarDi-Projekts geführt wurde.

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