Barrierearme Kommunikation als Voraussetzung für das Verstehen

Im gemeinsamen Austausch kann jede und jeder teilhaben, sich entsprechend der eigenen Möglichkeiten einbringen und auf die andere und den anderen eingehen.

Wenn Sie mehr über die Bedeutung von Kommunikation im Kontext unseres Themas erfahren möchten, finden Sie hier eine ausführliche Erläuterung als Download.

Eine Haltung des Zuhörens, Verstehens und Ernstnehmens (weiter-)entwickeln

Bei allen Beteiligten braucht es ein breites Verständnis von barrierearmer Kommunikation, welche eine grundlegende Haltung des Zuhörens, Verstehens und Ernstnehmens ermöglicht und über technische Kommunikationsunterstützung hinausgeht.

Mitarbeitende der Eingliederungshilfe und der Hospiz- und Palliativdienste benötigen eine breite Fachkompetenz im Bereich der Kommunikation, einschließlich nonverbaler und unterstützter Kommunikation (UK). Kommunikationsformen müssen individuell angepasst und flexibel sein.

Darüber hinaus sollten Menschen mit geistiger Behinderung mit ihren Sichtweisen und Erfahrungen auch öffentlich Gehör finden und den gesellschaftlichen Diskurs rund um die Themen Sterben, Tod und Trauer mitgestalten können.

Was wir im Forschungsprojekt dazu herausgefunden haben

Barrierearme Kommunikation ist eine unabdingbare Voraussetzung für das Zuhören, Verstehen und Ernstnehmen des Gegenübers. Dabei beinhaltet eine Haltung der Solidarität auch ein Bewusstsein für Grenzen des Verstehens (LA).

Menschen mit Behinderungen sind vertrauensvolle Gesprächspartner*innen wichtig, mit denen sie sich auf einer „Wellenlänge“ fühlen (SzIG). Angehörige vermissen bei manchen Mitarbeitenden Kernkompetenzen wie Achtsamkeit und Personorientierung in der Kommunikation mit Menschen mit geistiger und schwerer Behinderung (I-A).

Diese Erkenntnisse stammen aus Interviews, welche das Forschungsteam mit Mitarbeitenden der Eingliederungshilfe geführt hat.

Diese Erkenntnisse stammen aus Interviews, welche das Forschungsteam mit Bewohner*innen aus Wohnangeboten der Eingliederungshilfe geführt hat.

Diese Erkenntnisse stammen aus einer Gruppendiskussion, welche auf Basis einer szenischen Impulsgeschichte geführt wurde.

Diese Erkenntnisse stammen aus einer Fragbogen-Erhebung (Nb = 291), welche das Forschungsteam in Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen durchgeführt hat, einer Literaturanalyse sowie aus Interviews, welche mit Mitarbeitenden aus der Palliativversorgung und Hospiz geführt wurden.

Diese Erkenntnisse stammen aus einer Literaturanalyse.

Diese Erkenntnisse stammen aus Interviews, welche das Forschungsteam mit Angehörigen von Menschen mit zugeschriebener geistiger und schwerer Behinderung geführt hat.

Diese Erkenntnisse stammen aus einer Fragbogen-Erhebung (Nb = 291), welche das Forschungsteam in Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen durchgeführt hat.

Materialien und Hinweise finden Sie hier.

Wahrnehmungs- und Beziehungskompetenz kultivieren

Mitarbeitende der Eingliederungshilfe sowie der Hospiz- und Palliativdienste brauchen eine Offenheit für existentielle Fragen und individuelle Äußerungs- und Ausdrucksformen von Sinnfragen und nehmen dies als Teil ihrer professionellen Aufgabe wahr.

Menschen mit Behinderung benötigen individuelle und kollektive Gesprächsangebote zu ihren eigenen Erfahrungen, Vorstellungen und Wünschen rund um die Themen Sterben, Tod und Trauer. Individuelle Todeskonzepte gilt es zu respektieren, auch wenn sie der direkten Kommunikation vielleicht nicht zugänglich sind. Im Einzelfall können (ethische) Fallbesprechungen notwendig sein, um in der gemeinsamen Reflexion und im Austausch von Erfahrungen den individuellen Vorstellungen und Wünschen über das Sterben nahe zu kommen. 

Was wir im Forschungsprojekt dazu herausgefunden haben

In den Interviews äußerten einige Menschen mit Behinderung den Wunsch, über ihre konkreten Vorstellungen über das eigene Lebensende zu sprechen (I-U).

Mitarbeitende der Eingliederungshilfe beschreiben wahrgenommene religiöse Erfahrungen und Ausdrucksformen der Spiritualität und schildern gemeinsam entwickelte Zeichen und Symbole zum Mut machen und Trost geben (I-D). Angehörige berichten von ihren Schwierigkeiten, offene Gespräche zu individuellen Todesvorstellungen zu führen (I-A). Jeder Mensch verfügt über ein eigenes Todeskonzept, das neben kognitiven auch emotionale Anteile hat und ehrfahrungsbasiert ist (LA).

Materialien und Hinweise finden Sie hier.

Versorgungs- und Begleitangebote und ihre Strukturen in der Gesellschaft sichtbar und transparent machen

Alle Versorgungssysteme müssen ihre Versorgungs- und Begleitangebote deutlich transparent machen und auf diverse Personengruppen der Gesellschaft ausrichten.

Die Vielfalt der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden in palliativen und hospizlichen Einrichtungen sollte gefördert werden, um eine reflektierte Haltung im Umgang mit der Vielfalt der  Nutzer*innen sowie der An- und Zugehörigen zu unterstützen. Konzepte des sogenannten Diversity-Managements können dafür hilfreich sein.

Was wir im Forschungsprojekt dazu herausgefunden haben

In palliativen und hospizlichen Einrichtungen sind Menschen mit geistiger und schwerer Behinderung bisher unterrepräsentiert (FB-P; LA; I-P).

Die soziodemografischen Daten von Mitarbeitenden hospizlicher und palliativer Einrichtungen zeigen, dass innerhalb der Einrichtungsformen die Alters- und Geschlechterstruktur relativ homogen ist: Dort sind vorwiegend weibliche Haupt- und Ehrenamtliche mittleren Alters tätig (FB-P).

Materialien und Hinweise

Zusammenstellung von externem Material

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