Teilen von Verantwortung durch Vernetzung

Kooperationen sind hilfreich, gemeinsame Verantwortung zu tragen.

Wenn Sie mehr über die Bedeutung von Kooperation und Vernetzung im Kontext unseres Themas erfahren möchten, finden Sie hier eine ausführliche Erläuterung als Download.

Die Lebenswelt als Ort der Solidarität erleben und gestalten

Alle Beteiligten sollten solidarisch die Begleitung am Lebensende gemeinsam gestalten und Zeit(-räume) dafür schaffen. Für die Mitbewohner*innen ist es wichtig, auf den nahenden Tod vorbereitet zu werden. Angehörige sollten mit einbezogen werden.

Mitarbeitende der Eingliederungshilfe sind von den Hospiz- und Palliativdiensten als „Zugehörige“ zu berücksichtigen. Alle Beteiligten sollten sich ihrer eigenen Rolle im Prozess der Begleitung bewusst sein und sie sollten gut miteinander im Gespräch sein und bleiben. So können Wünsche der Betreuten optimal wahrgenommen und Unterstützungsbedarfe umgesetzt werden.

Alle Beteiligten achten darauf, dass der Mensch im Mittelpunkt und an Entscheidungen beteiligt bleibt.

Was wir im Forschungsprojekt dazu herausgefunden haben

Mitarbeitende der Eingliederungshilfe beschreiben konkrete Beispiele für Versorgungslücken im Kontext einer Begleitung am Lebensende (I-D).

Die Online-Erhebung zeigt, dass die Menschen mit geistiger Behinderung meist über eine lange Zeit in ihrer Wohnstätte leben und diese als ihr Zuhause erlebt wird (KSB-D).

Es wird von gelungenen Begleitungsprozessen berichtet. Entscheidendes Merkmal ist der gemeinsame Wille, einen Weg zur Umsetzung zu finden und die Versorgungsstruktur anzupassen. Hierzu gehören auch die vertrauensvolle Zusammenarbeit und Absprachen mit Angehörigen/ gesetzlichen Betreuer*innen sowie externe Vernetzung (I-A).

Diese Erkenntnisse stammen aus einer Literaturanalyse.

Diese Erkenntnisse stammen aus Interviews, welche das Forschungsteam mit Mitarbeitenden der Eingliederungshilfe geführt hat.

Diese Erkenntnisse stammen aus Interviews, welche das Forschungsteam mit Angehörigen von Menschen mit zugeschriebener geistiger und schwerer Behinderung geführt hat.

Diese Erkenntnisse stammen aus einer Analyse vorhandener Daten zu Sterbefällen in Wohneinrichtungen sowie aus Interviews, welche das Forschungsteam mit Mitarbeitenden der Eingliederungshilfe geführt hat.

Diese Erkenntnisse stammen aus einer Fragebogen-Erhebung von Leitungskräften aus Einrichtungen der Eingliederungshilfe in Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen sowie aus Interviews, welche das Forschungsteam mit Mitarbeitenden aus der Eingliederungshilfe und Palliativversorgung und Hospiz geführt hat.

Diese Erkenntnisse stammen aus Interviews, welche das Forschungsteam mit Mitarbeitenden aus der Einglierdungshilfe und Angehörigen von Menschen mit zugeschriebener geistiger und schwerer Behinderung geführt hat sowie aus einer Netzwerkanalyse.

 

Diese Erkenntnisse stammen aus Interviews, welche das Forschungsteam mit Mitarbeitenden aus der Palliativversorgung und Hospiz geführt hat sowie aus einer Fragbogen-Erhebung (Nb = 291), welche in Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen durchgeführt wurde.

Materialien und Hinweise finden Sie hier.

Verantwortung durch Kooperation und Vernetzung teilen

Solidarität und Verantwortungsübernahme für die Begleitung am Lebensende ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Sie kann nicht alleine von Einrichtungen der Eingliederungshilfe bzw. den dort arbeitenden Mitarbeitenden und/ oder den Angehörigen umgesetzt werden. Verschiedene Akteur*innen (z.B. aus Politik, Gemeinde, Einrichtungen der Eingliederungshilfe, Einrichtungen der Palliativversorgung und Hospizarbeit, Bewohner*innen, Angehörige etc.) müssen zusammenarbeiten, um dem Anspruch der Solidarität gerecht zu werden. Betroffene sind dabei nicht Objekte der Fürsorge anderer, sondern selbst auch Träger*innen solidarischer Verantwortung für sich und andere.

Sozialrechtliche Schnittstellenprobleme müssen bearbeitet werden, damit eine gemeinsame Begleitung möglich ist und Hilfe-Mix-Lösungen individuell angepasst entwickelt werden können.

Was wir im Forschungsprojekt dazu herausgefunden haben

Die Kooperation und Vernetzung zwischen der Eingliederungshilfe und palliativen und hospizlichen Einrichtungen wird von beiden Seiten als weiterentwicklungsbedürftig beschrieben (LB-D; I-D; I-P).

Die Versäulung der Hilfesysteme erschwert derzeit gute Hilfe-Mix-Lösungen an den sozialrechtlichen Schnittstellen zwischen den Unterstützungssystemen (LA).

Aufgrund des Wegfalls des Anspruchs auf Teilhabeleistungen bei Umzug in ein stationäres Hospiz wird derzeit die Fortführung der Begleitung durch vertraute Bezugspersonen aus der Eingliederungshilfe durch ehrenamtliches Engagement bzw. als nicht abrechenbare Leistung der Eingliederungshilfe geleistet (I-D; I-A; NWA).

Materialien und Hinweise finden Sie hier.

Kooperationen von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden zur gemeinsamen palliativen und hospizlichen Versorgung und Begleitung initiieren und gestalten

In hospizlichen und palliativen Einrichtungen sowie den Institutionen der Eingliederungshilfe wird die Bedeutung des Ehrenamts als eine bedeutsame Ressource für die Gestaltung von Begleitungsangeboten anerkannt.

Die Stärkung der zielgerichteten Zusammenarbeit und des Austausches der verschiedenen haupt- und ehrenamtlichen Akteur*innen im Einrichtungsalltag ist an einer bedürfnisorientierten Begleitung der Personengruppe am Lebensende ausgerichtet.

Gemeinsame Weiterbildungen von Haupt- und Ehrenamtlichen zu Rollen, Aufgaben und zur teaminternen Kooperation können ein Weg sein, um die Zusammenarbeit in diesem Themenfeld zu stärken.

Was wir im Forschungsprojekt dazu herausgefunden haben

Die befragten palliativen und hospizlichen Fachkräfte geben an, eine stärkere Vernetzung von Haupt- und Ehrenamt für die Versorgung und Begleitung von Menschen mit Behinderung zu benötigen. Dies betrifft vorrangig Personen, die bisher keine Erfahrung in der Begleitung von Menschen mit geistiger und schwerer Behinderung haben (I-P; FB-P).

Angesichts der demografischen Entwicklung, die zu höheren Anteilen alter Menschen und zu höheren Sterberaten in der Personengruppe der Menschen mit geistiger und schwerer Behinderung führen, werden Hilfe-Mix-Lösungen im Sinne eines Bürger-Profi-Mix breit diskutiert. Menschen mit Behinderungen und ihre Angehörigen sowie Einrichtungen der Eingliederungshilfe werden dabei bisher nur in Ansätzen mitgedacht (LA).

Materialien und Hinweise

Fallbeispiel Luise

Hier finden Sie eine Audioaufnahme, welche die hospizliche Begleitung einer Bewohnerin einer Wohneinrichtung (Luise, 64 Jahre) darstellt. Das Fallbeispiel basiert auf einem qualitativen Interview, das mit einer Koordinatorin eines ambulanten Hospizdienstes im Rahmen des PiCarDi-Projekts geführt wurde.


Zusammenstellung von externem Material

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