Fort- und Weiterbildung für Fachkräfte

Die Qualität der Versorgung wird durch themenbezogene Fort- und Weiterbildungen verbessert.

Wenn Sie mehr über die Bedeutung von Bildung im Kontext unseres Themas erfahren möchten, finden Sie hier eine ausführliche Erläuterung als Download.

Themenspezifische Bildungsangebote nutzen und Austausch initiieren

Von gemeinsamen Bildungsangeboten und inklusiven Tagungen und Fortbildungsangeboten können alle Beteiligten (Mitarbeitende beider Hilfesysteme, Bewohner*innen und An- und Zugehörige) profitieren. 

Zudem sind spezifische Bildungsangebote für bestimmte Zielgruppen sinnvoll:

 

Bewohner*innen bilden sich für die Begleitung von Menschen mit einer schweren Krankheit/am Lebensende fort(z.B. als Hospiz-Begleiter*in)

Mitarbeitende der Eingliederungshilfe erweitern ihre Gesprächskompetenzen, um eine unmittelbare Auseinandersetzung mit dem Thema zu ermöglichen. Darüber hinaus besuchen sie Bildungsmaßnahmen zur Unterstützung eines achtsamen und offenen Beziehungsaufbaus. Sie nutzen Bildungsmaßnahmen im medizinisch-pflegerischen Bereich (bspw. Erkennen von Krankheitssymptomen, Schmerz-Assessment) und nehmen Bildungsmaßnahmen zu ambulanten und stationären palliativen Begleitungsmöglichkeiten in Anspruch, um ggf. externe Netzwerkpartner*innen hinzuziehen zu können.

Mitarbeitende in palliativen und hospizlichen Settings tauschen sich mit An- und Zugehörigen sowie Fachkräften der Eingliederungshilfe über Lebenslagen/Lebenserfahrungen von Menschen mit Behinderung aus. Außerdem nutzen Bildungsmaßnahmen zu möglichen spezifischen Sozialisations- und Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderung in stationären Wohnsettings (z.B.  Hierarchien und Abhängigkeiten, Empowerment, Tagesrhythmen in Wohneinrichtungen, Netzwerke der Eingliederungshilfe). Mitarbeitende in palliativen und hospizlichen Settings nehmen an Vorträgen/Bildungsmaßnahmen mit Selbstvertreter*innen teil. Darüber hinaus tauschen sie sich auch informell mit Einrichtungen der Eingliederungshilfe und An- und Zugehörigen aus.

Rechtliche Betreuer*innen, Krankenhauspersonal und (Haus-) Ärzt*innen nutzen Bildungsangebote mit und über Menschen mit geistiger und schwerer Behinderung (z.B. über Kommunikation, gesundheitliche/krankheitsspezifische Besonderheiten der Personengruppe, Wissen zur Begleitung von trauernden Personen/Menschen am Lebensende).

Was wir im Forschungsprojekt dazu herausgefunden haben

Viele Bewohner*innen übernehmen begleitende Funktionen in den Krankheitsgeschichten ihrer Zu- und Angehörigen (I-U).

Eltern ist in der Begleitung der letzten Lebensphase eine zum Beziehungsaufbau beitragende Kommunikation mit den professionellen Akteurinnen und Akteuren wichtig (I-A).

Mitarbeitende der Eingliederungshilfe verweisen auf die Bedeutung von themenspezifischen Fort- und Weiterbildungen (I-D)

Palliative und hospizliche Fachkräfte, die unsicher in der Begleitung von Menschen mit Behinderung sind, zeigen einen Bedarf an Wissenserweiterung im Rahmen von Fort- und Weiterbildungen (FB-P).

Diese Erkenntnisse stammen aus Interviews, welche das Forschungsteam mit Bewohner*innen aus Wohnangeboten der Eingliederungshilfe geführt hat.

Diese Erkenntnisse stammen aus einer Fragbogen-Erhebung (Nb = 291), welche das Forschungsteam in Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen durchgeführt hat.

Diese Erkenntnisse stammen aus Interviews, welche das Forschungsteam mit Angehörigen von Menschen mit zugeschriebener geistiger und schwerer Behinderung geführt hat.

Diese Erkenntnisse stammen aus Interviews, welche das Forschungsteam mit Bewohner*innen aus Wohnangeboten der Eingliederungshilfe geführt hat.

Diese Erkenntnisse stammen aus Interviews, welche das Forschungsteam mit Mitarbeitenden der Eingliederungshilfe geführt hat.

Diese Erkenntnisse stammen aus einer Analyse vorhandener Daten zu Sterbefällen in Wohneinrichtungen sowie aus Interviews, welche das Forschungsteam mit Mitarbeitenden der Eingliederungshilfe geführt hat.

Diese Erkenntnisse stammen aus einer Fragebogen-Erhebung von Leitungskräften aus Einrichtungen der Eingliederungshilfe in Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen.

Diese Erkenntnisse stammen aus einer Analyse von Konzeptpapieren von Einrichtungen der Eingliederungshilfe.

Materialien und Hinweise finden Sie hier.

Wissen über die Vielschichtigkeit von Palliative Care vermitteln

Mitarbeitende der Eingliederungshilfe benötigen spezifische Kompetenzen und Bildungsangebote der medizinischen und pflegerischen Versorgung sowie psychosozialen und spirituellen Begleitung.

Sie reflektieren das Spannungsfeld zwischen Fürsorge und Selbstbestimmung

Des Weiteren benötigen sie diagnostische Kompetenzen zur Beobachtung möglicher Veränderungen, zum Einsatz von Assessmentinstrumenten (insbesondere Schmerzen, Atmung) und zur Einleitung entsprechender Maßnahmen

Leitungskräfte benötigen ein breites Wissen zur sozialrechtlichen palliativen Versorgungsstruktur (z.B. zu regional unterschiedlichen Beratungsangeboten).

Was wir im Forschungsprojekt dazu herausgefunden haben

Zentral für eine gute Begleitung am Lebensende sind Pflegewissen und eine Fachberatung hinsichtlich spezifischer Gesundheitsfragen (I-D).

Die Verweildauer der verstorbenen Personen in der Einrichtung und auch in den Wohngruppen vor dem Tod ist für einen Großteil länger als 10 Jahre. Anlass der Diagnosestellung der zum Tode führenden Erkrankung ist in ¾ der Fälle eine durch Mitarbeitende wahrgenommene Veränderung (KSB-D, I-D).

Leitungskräfte benötigten spezifisches Wissen zu Leistungsarten und Finanzierungsmöglichkeiten in der Palliativversorgung und hospizlichen Begleitung (LB-D).

Materialien und Hinweise finden Sie hier.

Sterben, Tod und Trauer in Ausbildungsgänge der Eingliederungshilfe integrieren

Die Themen Sterben, Tod und Trauer im Kontext zugeschriebener geistiger Behinderung sollten in die Curricula verschiedener Ausbildungsgänge für Mitarbeitende der Eingliederungshilfe (z.B. Heilerziehungspflege, Heilpädagogik, Soziale Arbeit, Ausbildung von Förderschullehrer*innen und Erzieher*innen) an Fachschulen, Hochschulen für Angewandte Wissenschaften und Universitäten aufgenommen werden. Dabei können eine wertschätzende Kooperation und ein zielführender fachlicher Austausch gegenseitige Qualifizierung und Befähigung (Kompetenztransfer) ermöglichen.

Auch Fort- und Weiterbildungs- sowie Spezialisierungsangebote in der Eingliederungshilfe sollten ausgebaut werden.

Was wir im Forschungsprojekt dazu herausgefunden haben

Mitarbeitende der Eingliederungshilfe setzen folgendevielfältige Aufgaben in der letzten Lebensphase um: Schmerzen adäquat begleiten (I-A), unterstützen, Gesprächspartner*in sein, trösten, bei der Erstellung von Patientenverfügungen unterstützen, am Lebensende (z.T. auch körperlich nah) da-sein (I-U).

In der Eingliederungshilfe sind Fachkräfte mit palliativpflegerischer Zusatzqualifikation nur selten vertreten (LB-D). Es fehlt an spezifischen Fortbildungsangeboten für Mitarbeitende in der Eingliederungshilfe (I-D).

Materialien und Hinweise finden Sie hier.

Bildungsmaßnahmen zur Organisationsentwicklung umsetzen

Über Bildungsmaßnahmen können Einrichtungen bzw. Mitarbeitende und Leitungskräfte der Eingliederungshilfe vermehrt darauf aufmerksam gemacht werden, dass Prozesse der Organisationsentwicklung notwendig sind, um sich antizipativ auf veränderte Bedarfe der Bewohner*innen in der letzten Lebensphase einzustellen.

In palliativen und hospizlichen Diensten und Einrichtungen werden Bildungsmaßnahmen zur diversitätssensiblen Weiterentwicklung der Organisation angeboten.

Was wir im Forschungsprojekt dazu herausgefunden haben

Angehörige nehmen eine zunehmende Aufmerksamkeit für die letzte Lebensphase bei Einrichtungen und Trägern der Eingliederungshilfe durch Fortbildungen, Fachtage und Projekte wahr, die ein Leben bis zuletzt im vertrauten Wohnumfeld ermöglichen sollen (I-A).

In vielen Einrichtungen ist die Bedeutung der Fragen um das Lebensende jedoch noch kein fester Bestandteil von Konzeptpapieren (KP-D) oder der Organisationskultur (I-D). Leitungskräfte nehmen diese durchaus als Zuständigkeit der Eingliederungshilfe wahr (LB-D).

Materialien und Hinweise

Zusammenstellung von externem Material

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